Slowakei: Sinn der sogenannten „Angel-Investition“ in Europa und die Lage in der Slowakei – Warum eine Investition in Startups notwendig ist

Unter dem Begriff „Startup“ sind entstehende Projekte oder neugegründete Gesellschaften, oft noch in der Planungsphase, zu verstehen. Als „Startup“ ist auch eine ambitiöse Gesellschaft, mit der Absicht raschen Aufstieg zu erreichen, zu betrachten.

Startups gründen vor allem Unternehmer im technischen Bereich, sind aber grundsätzlich im breiten unternehmerischen Umfeld zu finden.

Die Eigenschaften der Startups sind vor allem:

  • niedriger Gründungsaufwand
  • potentiell höherer Gewinn
  • höheres unternehmerisches Risiko

Der Begriff „Startup“ wurde zum ersten Mal zur Zeit des sog. „Internetfiebers“ in Silicon Valley genutzt.

Eine der beliebten Finanzierungsmethoden sind die „Risikofonds“ oder sog. „Business Angels“.

Als mögliche Finanzierungsmethode kommt z.B. „JEREMIE Fond“ in Betracht. JEREMIE steht für „Joint European Resources for Micro to Medium Enterprises“ (Gemeinsame europäische Ressourcen für kleinste bis mittlere Unternehmen). Die Initiative bietet EU-Mitgliedstaaten über deren nationale oder regionale Verwaltungsbehörden die Möglichkeit, einen Teil ihrer EU-Strukturfondsmittel für die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zu verwenden. Die Finanzierungen werden in Form von Eigenkapital, Darlehen oder Garantien über einen revolvierenden, als Dachfonds agierenden Holding-Fonds durchgeführt. Die Initiative wurde von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), der zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe gehört, gemeinsam entwickelt.

Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit stellt der Europäische Investitionsfond (EIF) dar. Dieser wurde 1994 zur Unterstützung kleinerer Unternehmen gegründet. Hauptanteilseigner ist die Europäische Investitionsbank, mit der er die sogenannte EIB-Gruppe bildet. Der EIF stellt Risikokapital zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zur Verfügung, insbesondere für Neugründungen und Technologie-Unternehmen. Er übernimmt auch Garantien gegenüber Finanzinstituten (wie Banken), indem er für KMU-Kredite bürgt.

Der EIF vergibt keine Kredite und darf auch keine Beihilfen oder Zuschüsse an Unternehmen vergeben oder direkt in Unternehmen investieren. Er arbeitet vielmehr mit Banken und anderen Finanzintermediären zusammen und verwendet entweder seine eigenen oder die ihm von der EIB oder der Europäischen Union zur Verfügung gestellten Mittel.

Der Tätigkeitsbereich des EIF erstreckt sich auf die EU-Länder, die Türkei und die drei EFTA-Länder (Island, Liechtenstein und Norwegen).

Der EIF bietet gemeinsam mit dem Slowakischen Entfaltungsfond (Slovenský záručný a rozvojový fond) eine sehr interessante Finanzierungsmöglichkeit in drei verschiedenen Fonds für die Startups in der Slowakei, im Rahmen des JEREMIE, an.

Aus der Sicht der einzelnen Sektoren dominieren die Gesellschaften in der IT-Branche mit einem Anteil von 32 %, gefolgt von Biotechnologie und mobiler Technologie mit einem Anteil von 10 %.

Die Startups erleben grundsätzlich eine Renaissance. Die erste große Investition der J&T Bank in diesem Jahre in die slowakischen Startups „FetView“ – medizinische Tätigkeiten –und „ICE GATEWAY“ – für den Bereich „smart city“ – belegen dies.

Warum in Startups investieren?
Die Investition in die Startups bringt für die Entfaltung der Gesellschaft eine Reihe von Vorteilen. Dies bestätigt auch die Slovak Business Agency, die als älteste spezialisierte Institution für die Unterstützung der kleinen und mittleren Unternehmen in der Slowakei gilt.

Slovak Business Agency bietet sogar sog. „Startup Sharks“ eine Art Unterstützung für die kleinen und mittleren Unternehmen an. Das Projekt läuft erst seit wenigen Monaten, weist aber schon erstaunlich Ergebnisse vor. Ziel dieses Projektes ist es, zu besseren Chancen für die slowakischen Startup-Gründer beizutragen.

Der Startup-Markt in der Slowakei ist sehr jung und offen. Für die Investoren stellt er damit die besten Chancen für die Verwirklichung ihrer Investitionspläne dar.

Autoren: Ivana Vernarcová (Bratislava) & Juraj Kürti (Bratislava)